Der Aufstieg des Faschismus begann, als der Kapitalismus mit der Weltwirtschaftskrise quasi zusammengebrochen war. Ohnmacht, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit waren der Nährboden für die NSDAP. Das Versprechen, eine bessere Welt für ihre kleinbürgerliche Basis zu schaffen, erwies sich als Lüge. Zurückdrängen der Großkonzerne und Großbanken, Entmachtung von Großgrundbesitzern, Stärkung der Kleinbauern und Besitzern von kleinen Läden: All das ist niemals passiert. Ganz im Gegenteil: Teile der SA um ihren Führer Röhm, die eine Bekämpfung des Großbürgertums verlangten, wurden 1934 in der "Nacht der langen Messer" von SS-Kommandos ermordet. Nur ein einziges Versprechen lösten die Nazis ein: Die Vernichtung der europäischen Juden, Sinti und Roma, Behinderter und anderer "Minderwertiger". Der Holocaust war keine persönliche Angelegenheit Hitlers. Die Kampagne gegen die Juden war notwendig, um der Kern-Anhängerschaft das Gefühl der eigenen Stärke zu geben. Mit Fortdauer des Krieges und sich häufenden Niederlagen radikalisierte sich der Antisemitismus der Nazis von der ursprünglichen Vision, die Juden zu vertreiben, zur Überzeugung, nur die komplette Vernichtung der Juden könne Nazi-Deutschland retten.

Die Kapitalisten machten sich die Nazibewegung zu Nutze. Für die Großunternehmer war es die einzige Möglichkeit aus der Krise herauszukommen. Das Abschaffen jeglicher Arbeiterrechte, die Aufrüstung, der Krieg; all das ließ ihre Profitraten in Höhen aufsteigen, von denen kein Ökonom zu träumen gewagt hätte. Dafür waren die Bosse bereit die furchtbarste Diktatur, den schrecklichsten Krieg und den größten Massenmord der Geschichte in Kauf zu nehmen.

Der Faschismus ist die extremste Ausformung kapitalistischer Herrschaft. Wer die Ursache dieses Horrors bekämpfen will, muss den Kapitalismus, dessen Krisenhaftigkeit die wichtigste Ursache für den Aufstieg Hitlers war, bekämpfen.

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